Haus Loose

Bremen

Ost

Schwachhausen

Barkhof

Parkstraße 116 & 118
Slevogtstraße 60

Wohnhaus

1973

Parkstraße 116/Slevogtstraße 60, Haus Loose, 1902-1903 von Wilhelm Blanke (1973) (siehe Denkmalgruppe Hermann-Böse-Straße 10, 11A/33)

Das Eckhaus Parkstraße 116/Slevogtstraße 60 bildet innerhalb des neu entstandenen Parkviertels einen markanten baulichen Abschluss des Kaiser-Friedrich-Platzes und gehört zu den charakteristischen Werken des Bauunternehmers und Architekten Wilhelm Blanke, der zwischen 1902 und 1903 nahezu das gesamte Platzensemble errichtete. Die städtebauliche Anlage dieses Gebietes geht auf den Bebauungsplan von 1899 zurück, der nach der Erschließung des vormaligen Bahngeländes eine großzügige, bürgerlich geprägte Wohnbebauung vorsah. Mit der Anlage weit gespannter Straßenräume, Parzellenbreiten von sieben Metern und Bautiefen zwischen 15 und 20 Metern schuf das Parkviertel die strukturelle Grundlage für die Weiterentwicklung einer hochwertigen Variante des "Bremer Hauses", dessen traditionelle Wohnorganisation - mit Küche im Sockelgeschoss sowie repräsentativen Salons und Wohnräumen enfiladeartig im Erdgeschoss - beibehalten wurde.°
Im Kreuzungspunkt von Hermann-Böse-Straße und Parkstraße entstand der Kaiser-Friedrich-Platz, dessen architektonische Einheitlichkeit wesentlich auf Blankes umfassende Bautätigkeit zurückzuführen ist. Die Bebauung zeichnet sich durch eine plastisch bewegte Dachlandschaft, vielfältige Erker- und Giebelformen sowie einen differenzierten Materialeinsatz aus Putz, Ziegel und Kunststein aus. Die Eckhäuser mit ihren markanten Turmstellungen prägen das Erscheinungsbild der Platzkanten und verleihen dem Ensemble eine repräsentative, teilweise vom Jugendstil beeinflusste, im Kern jedoch spätgründerzeitliche Prägung. Gerade diese Mischung unterschiedlichster Stilmittel zählt zu den Charakteristika der Architektur Blankes, dessen Bauten häufig historistische Elemente, ornamentale Jugendstildekorationen und Anklänge an den englischen Cottage-Stil vereinen.°
Parkstraße 116 ist als Teil dieser geschlossenen Platzfassung nicht nur architektonisch, sondern auch stadtgeschichtlich bedeutsam. Die einheitliche Gestaltung folgt Blankes Bestreben, aus der neu eröffneten Stadterweiterung ein repräsentatives Wohnquartier der bürgerlichen Oberschicht zu formen - ein Anliegen, das durch seine dominierende Rolle beim Erwerb und der Erschließung der Bauflächen ermöglicht wurde. Dadurch wurde das Haus zu einem baulichen Zeugnis der intensiven Bautätigkeit um 1900, die das Parkviertel zu einem der qualitätvollsten Wohngebiete der Bremer Stadterweiterung machte.