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Bremen-Amerika-Bank & Haus des Glockenspiels

OBJ-Dok-nr.: 00001500,T




Stadt:
Bremen
Bezirk:
Mitte
Stadtteil:
Mitte
Ortsteil:
Altstadt
Straße:
Böttcherstraße 4
Denkmaltyp:
Bankhaus & Geschäftshaus
Eintragung:
1973
Listentext:
Böttcherstraße 4, Bremen-Amerika-Bank, heute Haus des Glockenspiels, Umbau, 1922-24 von Runge & Scotland, Ozeanbezwinger, 1934 von Bernhard Hoetger, Bremer Gluckhenne, 1958 von Alfred Horling; Plastiken von Bernhard Hoetger im Hoetgerhof: Tag (schreitender Jüngling), 1910, Abend, 1911, Jugend (Darmstädter Torso), 1909, Dämmerung, 1911, Bacchus, 1927, Ansprengende Reiter, 1914, Torso (1973) (siehe Denkmalgruppe Böttcherstraße 1-9)°
Kurzbeschreibung:
Mit der Bremen-Amerika-Bank beginnt 1922 die eigentliche Bautätigkeit in der Böttcherstraße. Roselius hatte bereits vor dem ersten Weltkrieg zwei baufällige Packhäuser in der direkten Nachbarschaft erworben und ließ diese nun bis 1924 von den Architekten Runge & Scotland zu einem Kontorhaus umbauen. Dazu wurde im Inneren ein einheitliches Bodenniveau geschaffen und die Fassade entsprechend der neuen inneren Organisation und unter Verzicht auf die Ladeluken mit Fenstern durchbrochen. Das Erdgeschoß diente der Bremen-Amerika-Bank, sie war die Hausbank der Kaffee HAG, als Bereich für den Publikumsverkehr. In der Böttcherstraße befand sich jedoch nur der rückwärtige Eingang. Der Haupteingang lag in dem barocken Giebelhaus Wachtstraße 32, das in den Obergeschossen auch die Direktorenzimmer der Bank aufnahm und ebenfalls von Runge & Scotland umgebaut wurde. Die Obergeschosse der Häuser Böttcherstraße 4-5 behielt sich Ludwig Roselius für seine verschiedenen Unternehmungen vor wie beispielsweise die Seehandel AG, Die Bremer Werkschau GmbH, die Bauabteilung der Böttcherstraße und die Alte Deutsche Kunst.°
Die Fassaden der Böttcherstraße 4-5 sind nach dem Umbau in einem unprätentiösen, schlichte Renaissanceformen variierenden Backsteinmauerwerk aufgeführt worden. Das 1934 errichtete Glockenspiel aus 30 Meißner Porzellanglocken zwischen den Giebeln greift die Tradition mittelalterlicher Glockenspiele auf; zu dessen Spiel bewegen sich seitlich in einem Turm 10 geschnitzte und farbig bemalte Holztafeln mit Motiven der Ozeanbezwinger nach Entwürfen von Bernhard Hoetger. Seither ist auch die Benennung als "Haus des Glockenspiels" gebräuchlich.°
Im Oktober 1944 ist das Haus Böttcherstraße 4-5 mit seiner wertvollen Innenausstattung vollständig ausgebrannt. Die Glocken des Glockenspiels wurden in der direkten Nachkriegszeit mit Mitteln der Familie Roselius erneuert, das zugehörige Rankenwerk konnte restauriert werden. Allein die Hoetgerschen Holztafeln überstanden den Krieg unbeschadet.
Epoche:
Zwischenkrieg
Art Dat.:
Umbau
  Num.-Dat.:
1922-1924
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Runge, Alfred & Scotland, Eduard
  Funktion:
Architektengemeinschaft
  Dauer:
1922-1924
Lit.-Kurztitel:
Bernhard Hoetger. Bildhauer, Bremen 1930
  Stelle:
Taf. V
Lit.-Kurztitel:
Dehio Bremen/Niedersachsen 1992
  Stelle:
39-42
Lit.-Kurztitel:
Die Böttcherstraße in Bremen. Praktischer Führer, o.J. [um 1932]
  Stelle:
..
Lit.-Kurztitel:
Hausmann, Manfred: Die Bremen-Amerika-Bank und "das Auswärtige Amt" =°
Hausmann, Manfred (Hg.): Die Böttcherstraße in Bremen, Bremen o.J. [1928]
  Stelle:
28-29
Lit.-Kurztitel:
Leuenroth, Kirsten: Das Haus des Glockenspiels =°
Tallasch, Hans (Hg.): Projekt Böttcherstraße, Delmenhorst 2002
  Stelle:
103-116