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Listentext:
Kirchweg 55, Gemeindehaus St. Jakobi, 1892-1893 von Johann Rippe, Erweiterung 1926 von Schott
Kurzbeschreibung:
Das traufständige, eingeschossige Gemeindehaus wurde 1892-1893 für die Jakobi Gemeinde erbaut. Im Bauantrag, in dem als Bauführer ein Herr Böttcher angegeben ist, hat sich eine Ansichtszeichnung erhalten, aus der deutlich wird, dass der ursprüngliche Bau aus vier Achsen bestand: dem zweiachsigen Giebel mit daneben befindlichen Eingang und Fenster. Die Fenster des Erdgeschosses, die Eingangstür sowie die Fenster im Obergeschoss sind in dieser Zeichnung abweichend von der Ausführung mit Spitzbogenabschluss dargestellt. Die Schlussabnahme erfolgte im Mai 1893. 1926 wurde das Gebäude um vier Achsen erweitert, um hier einen Gemeindesaal einrichten zu können. Dabei wurde die Gestaltung an den bereits bestehenden Bau angepasst, wobei das Stockwerksgesims und Kranzgesims weitergeführt wurden und die Ausführung der Fenster und Eingangstür dem Vorgängerbau entsprechend angelehnt wurde. Der Gemeindesaal befand sich im Erdgeschoss und erstreckte sich über die gesamten vier Achsen. In der Ansichtszeichnung ist der Eingang in der äußeren Gebäudeachse dargestellt. Dieser befand sich, wie auf den Aufnahmen von 1953 erkennbar, in der Gebäudemitte und wurde wahrscheinlich an dieser Stelle ausgeführt. Der Gebäudeteil mit Gemeindesaal wurde von einem Flachdach abgeschlossen, auf dem sich eine Balustrade befand. 1953 wurde nach Plänen des Architekten Walter Siber der Bau aufgestockt und ein Dach errichtet. Dieses wurde im Unterschied zum älteren Gebäudeteil mit vier Dachfenstern ausgeführt. Während die Eingangstüren noch bauzeitlich erhalten sind, wurden die Fenster erneuert. Die neue, weiße Rahmungwirkt sich störend auf das Erscheinungsbild aus. Das Gemeindehaus ist ein wichtiges Zeugnis der Kirchengeschichte der St. Jakobi Gemeinde. Aufgrund seines geschichtlichen, architektonischen und künstlerischen Wertes wird vorgeschlagen, das Gemeindehaus mit in den Denkmalbereich der Kircheund des Pastorenhauses aufzunehmen, die bereits unter Denkmalschutz stehen.
Objekt @ Künstler:
Entwurf
Architekt/Künstler:
Böttcher, Emil
Quelle:
Nacherfassung Ricci 2014-2015
Denkmalkartierung in OpenStreetMap
Denkmalkartierung im GeoPortal
