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Wieder viele Interessierte am Tag des offenen Denkmals

Besucher:innen und Bremer Philharmoniker
Besucher:innen und Bremer Philharmoniker

Unter dem Motto "Sein & Schein – in Architektur, Geschichte und Denkmalpflege" fand am Sonntag, 12. September 2021, deutschlandweit der "Tag des offenen Denkmals" statt.
In Bremen, Bremen-Nord und Bremerhaven nutzten wieder zahlreiche Denkmalinteressierte diese Gelegenheit, um an kostenlosen Besichtigungen, Führungen, Konzerten und Vorträgen teilzunehmen.

An der Eröffnungsveranstaltung in Woltmershausen, in der ehemaligen Martin-Brinkmann-Tabakfabrik, nahmen mehr als 100 Denkmalinteressierte teil. Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz, Landeskonservator Prof. Dr. Georg Skalecki und Marcel Linnemann, Projektleiter des revitalisierten Geländes, eröffneten um 11 Uhr im "Tabakquartier" den Tag des offenen Denkmals. Den musikalischen Rahmen gestalteten vier Mitglieder der Bremer Philharmoniker.

Projektleiter Marcel Linnemann

In seinem Grußwort freute sich Projektleiter Marcel Linnemann über das große Interesse der Bevölkerung und die Unterstützung des Ortsbeirats an der Revitalisierung des einstigen Martin-Brinkmann-Areals. Bei der Umgestaltung der fast 100 Jahre alten Bausubstanz sei man sehr behutsam vorgegangen. Ziel sei gewesen, das Vergangene erlebbar zu erhalten, so dass bei einem Gang durch die Fabrik der frühere Charme des Geländes nachempfunden werden kann.

Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz
Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz

Mit der angestrebten bunten Mischung aus Arbeiten, Wohnen, Freizeit, Kunst, Kultur und Freizeit würde aus dem Tabakquartier zukünftig ein Bereich entstehen, der sich im europäischen Sinne sehr modern aufstellt, so Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz. Es gelte ein lebenswertes Quartier, aber nicht geschichtsvergessen, zu entwickeln. Dazu sollen Tafeln, die die Firmengeschichte dokumentieren, auf dem Areal künftig beitragen.

Landeskonservator Georg Skalecki
Landeskonservator Georg Skalecki

Landeskonservator Georg Skalecki nutzte die Eröffnungsveranstaltung für ein Statement aus der Sicht der Denkmalpflege. Er kritisierte den Trend der Geschichtsbereinigung durch bilderstürmerisches Ausblenden bestimmter Bereiche. Betroffen seien oft die unbequemen Denkmäler, wie der Elefant – das Anti-Kolonial-Denkmal –, das Bismarck-Denkmal oder das Brinkmann-Mosaik im Bremer Hauptbahnhof. Sich ihrer zu entledigen, würde die Geschichte nicht rückgängig machen. Stattdessen müsse man sich mit der Geschichte auseinandersetzen und sie sachlich aufbereiten, wozu die Denkmäler als authentische Sachzeugnisse hilfreich sein können.

Eine der Führungen mit Architekt Hans-Jürgen Hilmes durch die Fabrikhallen
Eine der Führungen mit Architekt Hans-Jürgen Hilmes durch die Fabrikhallen

Abschließend dankte er allen Beteiligten, den vielen ehrenamtlich Tätigen, die an den Veranstaltungsorten in Bremen und Bremerhaven am Tag des offenen Denkmals im Einsatz sind. Sein Dank galt ebenfalls Herrn Linnemann und dem Justus-Grosse-Immobilienunternehmen sowie den Bremer Philharmonikern.
Nach der Eröffnungsveranstaltung nahmen viele Besucherinnen und Bucher an den Führungen von Architekt Hans-Jürgen Hilmes teil. Er führte sie über das Areal und durch die mittlerweile für neue Zwecke behutsam umgestalteten ehemaligen Produktionshallen.

Orgelnacht in der Propsteikirche St. Johann
Orgelnacht in der Propsteikirche St. Johann

Insgesamt wurde das Programm des Denkmaltages sehr gut angenommen. Über eine gut besuchte Propsteikirche St. Johann konnten sich bereits am Samstagabend die Organisatoren der Orgelnacht freuen. Der Führung von Denkmalpfleger Uwe Schwartz durch den Schnoor folgten 50 Personen. Grund zur Freude hatte auch Johannes Hübotter: Zahlreiche Besucher und Besucherinnen kamen zur Eröffnung der Ausstellung "Geschichte der Wallanlagen – Eine Zeitreise", die die Entwicklung der Grünanlage von ihren Anfängen bis in die Gegenwart im Ansgaritorhaus zeigt. Erfreuliche Besucherzahlen wurden ebenfalls aus Bremen-Nord und Bremerhaven gemeldet.