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Rückblick: Tag des offenen Denkmals® am 10.09.2023

Eröffnungsveranstaltung im Haus des Reichs: v.l.n.r.: Bürgermeister B. Fecker,  Prof. Dr. G. Skalecki, Dr. A. Mackeben, Dr. W. Seibert und Gundula Rentrop
Eröffnungsveranstaltung im Haus des Reichs: v.l.n.r.: Bürgermeister B. Fecker, Prof. Dr. G. Skalecki, Dr. A. Mackeben, Dr. W. Seibert und Gundula Rentrop

Den Tag des offenen Denkmals eröffneten im Haus des Reichs Bürgermeister und Senator für Finanzen, Björn Fecker, Dr. Andreas Mackeben, Abteilungsleiter beim Senator für Kultur, Dr. Wolfram Seibert, Ortskuratorium Bremen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, und Landeskonservator Prof. Dr. Georg Skalecki. Musikalisch begleitete das Trio Loco die Eröffnungsfeier.

Als Hausherr nahm Finanzsenator Björn Fecker in seiner Rede Bezug auf die Geschichte des Hauses des Reichs (1928-1930). Einst als Zentrale der Norddeutschen Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei errichtet, wurde das Gebäude ab 1934 von den Nationalsozialisten in Besitz genommen. Im Vergleich zu jener Zeit könnten wir heute unsere historischen Denkmäler ohne Gefahr für Leib und Leben genießen, erklärte der Senator, denn unsere Stadt und unser Land seien von Stabilität geprägt. In der Ukraine hingegen müssten die Menschen derzeit um ihr Kulturerbe fürchten, das durch das russische Bombardement in Gefahr sei, zerstört zu werden. Der Tag des offenen Denkmals diene als Erinnerung daran, dass wir alle in der Verantwortung seien, den Frieden zu wahren und uns für Solidarität und Mitgefühl einzusetzen. Unsere Denkmäler seien nicht nur stille Zeugen der Vergangenheit, sondern auch Mahnmale für eine bessere Zukunft, so der Finanzsenator.

Dr. Andreas Mackeben, Abteilungsleiter beim Senator für Kultur, nahm sich in seinem Grußwort dem 30. Geburtstag des Tags des offenen Denkmals an: "Es gilt ein Jubiläum zu würdigen: In diesem Jahr jährt sich die Geburt des Tages des offenen Denkmals aus dem Geist der Pflege und des Bewahrens zum 30. Mal. Anno 1993 etablierte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Tag des offenen Denkmals unter Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Bremen war von Anfang an mit von der Monument-Partie – und verzeichnete mit den Jahren signifikante Zuwächse an Besucherinnen und Besuchern sowie an beteiligten Baudenkmälern. Längst ist der Tag des offenen Denkmals zu einem veritablen Publikumsmagneten avanciert", sagte Dr. Mackeben.

Dr. Wolfram Seibert, Vorsitzender des Ortskuratoriums in Bremen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz erklärte, dass der Tag des offenen Denkmals eine der größten Kulturveranstaltungen in Deutschland sei. Es beteiligen sich rund 5.500 Denkmäler landesweit. Zum diesjährigen Motto "Talent Monument" sagte er, dass die Talente eines Denkmals nicht immer auf den ersten Blick erkennbar seien. Oft erkenne man sie erst nach längerem und genauerem Hinsehen.

In seiner Rede dankte Landeskonservator Prof. Skalecki allen, die sich bei der Vorbereitung und Durchführung des Tags des offenen Denkmals beteiligten. Sein Dank galt ebenfalls dem Trio Loco, Karin Christoph und Reinhard Röhrs, für ihre musikalische Begleitung der Feierstunde.
Des Weiteren erklärte er, dass sich die Denkmalpflege unverändert hoher, ja wachsender Zustimmung der breiten Öffentlichkeit erfreue. Der Tag des offenen Denkmals sei bestens geeignet, um über den Wert der vielfältigen Arten von Denkmälern zu informieren und die Methoden der Denkmalpflege zu erläutern. Allerdings kosteten die aufwändigen Sanierungsmaßnahmen an den wichtigen Zeugnissen unserer gemeinsamen Vergangenheit viel Geld. Kulturpflege gebe es nicht zum Nulltarif.

Die Musiker, Karin Christoph und Reinhard Röhrs, wussten ihr Publikum von ungarischer Volksmusik (Videki Rokonok) über klassische Musik (Badinieri, J. S. Bach - modern arrangiert) bis zu argentinischem Tango (El Choclo) zu begeistern und erhielten großen Applaus.

Das Haus des Reichs verzeichnete von früh bis spät mehrere Hundert Besucher, die teilweise an Führungen teilnahmen, teilweise auf eigene Faust das ehemalige Nordwollehaus erkundeten. Besonders große Aufmerksamkeit erfuhr der Wasserturm (umgedrehte Kommode) auf dem Stadtwerder: Aufgrund des Andrangs betrug die Wartezeit eine Stunde, um in das Backsteingebäude und auf das Dach zu gelangen. Eine ähnlich hohe Besuchszahl vermeldeten Rathaus, St. Petri Dom, Bürgerschaft und Kaisersaal im ehemaligen Postamt an der Domsheide. Auch in Bremerhaven waren zahlreiche Denkmalinteressierte unterwegs, so nahmen an der Führung durch den Speckenbütteler Park in Bremerhaven rund 80 Personen teil.