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Packhalle X

OBJ-Dok-nr.: 00003017




Stadt:
Bremerhaven
Bezirk:
Süd
Stadtteil:
Fischereihafen
Ortsteil:
Fischereihafen
Straße:
Fischauktionsstraße 1 & 2 & 3 & 4 & 5 & 6 & 7 & 8 & 9 & 10 & 11 & 12 & 13 & 14 & 15 & 16 & 17 & 18 & 19 & 20 & 21 & 22 & 23 & 24 & 25 & 26 & 27 & 28 & 29 & 30 & 31 & 32 & 33 & 34 & 35 & 36 & 37
Knurrhahnstraße 7 & 8 & 9 & 16
Lengstraße 7 & 9
Maifischstraße 2 & 4 & 6
Denkmaltyp:
Auktionshalle & Packhalle
Eintragung:
2013
Listentext:
Fischauktionsstraße 1-37, Packhalle X, 1928-1929 von Emil Vogel und Karl Zeh (2013)°
Knurrhahnstraße 7-9, 16°
Lengstraße 7/9°
Maifischstraße 2/6
Baugeschichte:
Baueingabe 1927°
Eigentümer der Preußische Staat, Die Fischereihafen-Betriebsgesellschaft
Kurzbeschreibung:
Für die privaten Fischversandgeschäfte errichtete der preußische Staat nacheinander zahlreiche Packhallen, in denen einzelne oder mehrere Abteilungen nebeneinander gepachtet werden konnten. Sie wurden verwaltet von der Fischereihafenbetriebsgenossenschaft, einer Vereinigung von Händlern und Reedern, die auch das Auktionsgeschäft betrieb. Der Staat erhielt neben der Pacht für Gebäude und Flächen auch Umsatzanteile für den Unterhalt der Hafenanlagen und außerdem einen Anteil aus den Auktionsgebühren und dem Reingewinn der Genossenschaft. Von den ehemals 15 Packhallen haben sich heute noch acht erhalten.°
Die Architektur der errichteten Packhallen ist entsprechend dem inneren Aufbau relativ ähnlich. Auf der einen Seite der zumeist zweigeschossigen Gebäude befindet sich eine überdachte Laderampe, im Obergeschoss das Kontor und zur Rückseite die Gewerberäume. Für die vor 1925 errichteten Gebäude ist zu berücksichtigen, dass der Fischereihafen bis zur Einschleusung ein tideoffener Hafen war und deshalb auch eine zeitweise Überflutung des Erdgeschosses erwogen werden musste. Die Giebelfronten sind individuell mit zeittypischen Gliederungen ausgebildet. Sie haben auch die Funktion der Wiedererkennbarkeit für die Zulieferbetriebe und Kunden. Zu den erhaltenen Packhallen der älteren Generation zählen neben der Halle IV noch die 1914-1918 errichteten Packhallen Nr. V und VI, deren besonders schmuckvoll ausgebildete Treppengiebel den Namen auf vergoldeten Binderflächen der Fassadensteine zeigen, und die 1922 an der Hoebelstraße auf dem Gelände des ersten Fischbahnhofs errichtete Packhalle VII.°
Eine Sonderstellung hat die 1928-1929 nach Entwurf von Regierungsbaurat Emil Vogel errichtete Pack- und Auktionshalle X. Sie ist heute das zentrale Bauwerk, gewissermaßen das Rückgrat, des Fischereihafens. Sie entstand als Abschluss einer groß angelegten Erweiterung des Hafengebiets in der Zwischenkriegszeit, für die der Preußische Landtag 1920 gewaltige Baukosten bewilligte. Die maximale Kapazität des Hafens war damals mehr als erreicht, es konnten nicht mehr genügend Kajeflächen für die Anlandung der Fische zur Verfügung gestellt werden, und die Fischindustrie benötigte zusätzliche Gewerbeflächen. Die Eindeichung der Wulsdorfer Wiesen bis zur Nordspitze der Luneplate - eines vom Weserarm Lune durchflossenes Außendeichgeländes - und der Umbau des vorhandenen Gewässers zu einem zweiten großen Hafenbecken bildeten die Grundlage für den weiteren wirtschaftlichen Erfolg des preußischen Staatshafens. Mit einem Kostenaufwand von 32,7 Millionen Mark gehört die Fischereihafenerweiterung zu den bedeutendsten preußischen Hafenbauprojekten dieser Zeit und ist durchaus mit den Großprojekten Columbuskaje und Nordschleuse im Überseehafen des benachbarten Bremerhaven vergleichbar.
Epoche:
Zwischenkrieg
Art Dat.:
Herstellung
  Num.-Dat.:
1928-1929
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Vogel, Emil
  Rank:
Regierungsbaurat
  Kommentar:
Wasserbauamt
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Wucherpfennig
  Rank:
Regierungsbaumeister
  Kommentar:
Wasserbauamt
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Zeh, Karl
  Kommentar:
Regierungsbauamt
Quelle:
Riechers-Kuhlmann: Rede zum Neujahrsempfang 2010
Quelle:
Zukunftskonzept Halle X
  Herkunft:
Designlabor Bremerhaven
Lit.-Kurztitel:
Agatz: Hafenanlagen in Bremen und Bremerhaven =°
Bremen und seine Bauten 1900-1951, 1952
  Stelle:
69, Abb. Ib 56
Lit.-Kurztitel:
Flügel, Heinrich: Der Fischereihafen in Bremen und seine weitere Entwicklung =°
Jahrbuch der Hafenbautechnischen Gesellschaft 38 (1981)
  Stelle:
87f.
Lit.-Kurztitel:
Peters, Dirk J. : Der wichtige Schritt zum Spezialhafen =°
Petersen, Claus (Red.): 100 Jahre Fischereihafen Bremerhaven. Rückblick, Einblick, Ausblick, Bremerhaven 1996
  Stelle:
9-45, hier: 26, 29
Lit.-Kurztitel:
Peters, Dirk J.: Technische Bauten des Fischereihafens in Bremerhaven =°
Deutsches Schiffahrtsarchiv 6 (1983)
  Stelle:
256, Abb. S. 259
Lit.-Kurztitel:
Schwartz, Uwe: Denkmale im Fischereihafen Bremerhaven =°
Denkmalpflege in Bremen, Heft 7, Bremen 2010
  Stelle:
22-38
Lit.-Kurztitel:
Vogel, Emil: Die Entwicklung des Wesermünder Fischereihafens =°
Die Weser 8 (1929)
  Stelle:
41ff.
Lit.-Kurztitel:
Vogel, Emil: Großzügiger Ausbau des Fischereihafens =°
Deutschland. Zeitschrift für Industrie, Handel und Schiffahrt 6 (1938) 2
  Stelle:
60f.
Lit.-Kurztitel:
Vogel: Stand der Bauarbeiten im Wesermünder Fischereihafen im Rahmen des Vierjahresplans =°
Die Weser (1938)°
Hansa 75 (1938)
  Stelle:
9f. (Die Weser); 300f. (Hansa)