Dampfentwässerungsanstalt Lesumbrok & Abwässerungsanstalt Lesumbrok

Bremen

Nord

Burglesum

Werderland

Lesumbroker Landstraße 122

Abwässerungsanstalt & Dampfentwässerungsanstalt & Wasserschöpfwerk

2013

Lesumbroker Landstraße 122, Entwässerungsanstalt Lesumbrok, 1870-1872 von Friedrich Berg (siehe Gesamtanlage Lesumbroker Landstraße 122) (2013)

Oberbaudirektor Berg errichtete die Lesumbroker Entwässerungsanstalt nach dem Vorbild im Blockland. Ihre Hauptaufgabe bestand darin, bei dauerhaft höheren Außenwasserständen, wenn eine Entwässerung über die Siele im Werderland nicht mehr stattfand, künstlich zu entwässern bzw. das Binnenwasser abzupumpen. Im Bedarfsfall, zum Beispiel in trockenen Sommermonaten, wurde aber auch über die Entwässerungsanstalt bewässert.°
Das Kessel- und Maschinenhaus wurden massiv als eingeschossiger roter Backsteinbau über L-förmigem Grundriss mit Schieferdach erbaut. Insgesamt fiel die Lesumbroker Abwässerungsanstalt schlichter aus als ihr Blockländer Vorbild: Anstelle der Blockländer Gliederung in Oberkirchener Sandstein erhielt der Lesumbroker Bau lediglich eine Gliederung in Backstein und Rundbogenfenster mit gesprossten Eisenfenstern. Für die Ausführung zeichneten der Maurermeister Dietrichs und der Zimmermeister Leuer verantwortlich. Die technische Ausstattung - die dampfbetriebene Entwässerungsmaschine, Kessel, zwei Kreiselpumpen von je 1,27 m Durchmesser, Patent Neukirch, und Druckrohr - stammte von der Bremer Firma C. Waltjen & Co. Die Kreiselpumpen bzw. Zentrifugalpumpen, die damals dem Bremer Standard entsprachen und offenbar in der Anschaffung einigermaßen preiswert waren, wurden in der Fachpresse kontrovers diskutiert, denn man war sich uneinig, ob herkömmliche Schöpfräder, Kreiselpumpen oder Lokomobilen die richtige Technik zur Entwässerung seien.° Separat standen zwei zugehörige Bauten (nicht erhalten), ein Schornstein und ein Schuppen für die Kohlen für die Dampfmaschine.