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HAG-Haus & Haus der Sieben Faulen

OBJ-Dok-nr.: 00001502




Stadt:
Bremen
Bezirk:
Mitte
Stadtteil:
Mitte
Ortsteil:
Altstadt
Straße:
Böttcherstraße 7
Hinter dem Schütting 9
Denkmaltyp:
Geschäftshaus
Eintragung:
1973
Listentext:
Böttcherstraße 7, HAG-Haus, 1924-27 von Runge & Scotland, Bauplastik von Engelhard Tölken; Sieben Faulen von Aloys Röhr (1973) (siehe Denkmalgruppe Böttcherstraße 1-9)°
Hinter dem Schütting 9°
Kurzbeschreibung:
Ludwig Roselius erwarb 1924 vom Bremer Staat das Erbbaurecht für die Grundstücke Böttcherstraße 15-19 für den Zeitraum von 60 Jahren (bis zum 31. März 1984). Nach zweijährigen Verhandlungen konnte dadurch nach dem Umbau des Roseliushauses und den Packhäusern Böttcherstraße 4-5 zur Bremen-Amerika-Bank die Neubebauung der Böttcherstraße auf der Westseite fortgesetzt werden. Roselius hatte den Senat und die baubehördlichen Gremien der Stadt mit dem Plan überzeugt, in der Nähe des Marktplatzes im Einklang mit der norddeutscher Bautradition eine kleine Kolonie für Künstler und Kleinkunsthandwerker mit Ateliers, Läden und Wohnungen entstehen zu lassen.°
Die Entwürfe für die Bebauung zwischen der Straße Hinter dem Schütting und der platzartigen Erweiterung am Roseliushaus lieferten erneut die Architekten Runge & Scotland. Durch Gauben, Galerien und Zwerchgiebel gelang den Architekten eine abwechslungsreiche Fassadengestaltung mit Stilmitteln norddeutscher Gotik. Zunächst hielt sich für den Gesamtkomplex die Bezeichnung als HAG-Haus, später setzte sich für den Bauteil südlich des Treppengiebels die Bezeichnung als Haus St. Petrus durch.°
Gegenüber dem Paula Becker-Modersohn-Haus errichteten Runge & Scotland 1924-27 das lang gestreckte, bis an die Straße Hinter dem Schütting reichende, sog. HAG-Haus. Es enthielt ein Restaurant, Läden, Ausstellungs- und Gesellschaftsräume und auch die Geschäftsstelle des Deutschen Werkbundes. Das Gebäude entwickelt sich bei durchweg geringer Grundstückstiefe traufenständig mit bewegtem Firstverlauf und wurde durch die Architekten unter Aufnahme regionaler Bautradition akzentuiert mit Zwerchgiebeln, Gauben und Galerien. Der Laubengang im Erdgeschoß berücksichtigte den zur Erbauungszeit noch möglichen Fahrverkehr. Die dem Haus heute seinen Namen gebenden Figuren der Sieben Faulen auf dem Giebel zur Straße Hinter dem Schütting von sind von der Hand des Bildhauers Aloys Röhr, Münster. Bei der Beseitigung von Kriegsschäden vereinfacht. Von der kunstgewerblich hochrangigen originalen Ausstattung ist heute nur die ehem. Probierstube der Kaffee-HAG mit Fliesenwänden erhalten.
Epoche:
Zwischenkrieg
Art Dat.:
Herstellung
  Num.-Dat.:
1924-1927
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Röhr, Aloys
  Funktion:
Bildhauer
  Kommentar:
Sieben Faulen
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Runge, Alfred & Scotland, Eduard
  Funktion:
Architektengemeinschaft
  Dauer:
1924-1927
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Tölken, Engelhard
  Funktion:
Bildhauer
  Kommentar:
Zentrale Giebelfigur: ein Putto mit der Harfe spielend.°
Figur über dem Eingang zum Vereinstreppenhaus.
Lit.-Kurztitel:
Dehio Bremen/Niedersachsen 1992
  Stelle:
39-42
Lit.-Kurztitel:
Die Böttcherstraße in Bremen. Praktischer Führer, o.J. [um 1932]
  Stelle:
..
Lit.-Kurztitel:
Leuenroth, Kirsten: Das HAG-Haus und das Haus St. Petrus =°
Tallasch, Hans (Hg.): Projekt Böttcherstraße, Delmenhorst 2002
  Stelle:
119-145
Lit.-Kurztitel:
Schröder, Rudolf Alexander: Das Haghaus =°
Hausmann, Manfred (Hg.): Die Böttcherstraße in Bremen, Bremen o.J. [1928]
  Stelle:
8-12
Lit.-Kurztitel:
Stein, Rudolf: Hinter dem Schütting 8, Ecke Böttcherstraße =°
Stein, Rudolf: Romanische, Gotische und Renaissance-Baukunst in Bremen, 1962
  Stelle:
475-476, Abb. 425-426